indieVelo, eine der Zwift Alternativen, befindet sich weiterhin in der Betaphase und steht für Windows- und Mac-User kostenlos zum Download bereit.

Jede Woche wird ein Update veröffentlicht und es fällt nicht leicht den Überblick über die ganzen Neuerungen zu behalten.

Im letzten Monat lag der Schwerpunkt auf dem Bestreben das System robuster zu machen und für eine größere Anzahl an Nutzern vorzubereiten. Durch die Schließung von RGT kamen in einem kurzen Zeitraum viele neue User zu indieVelo. Die Änderungen dazu fanden jedoch „unter der Haube“ statt und waren für die User nicht sichtbar. Hier wurde unter anderem das Memory Management verbessert und die Diagnose des Client-Server-Protokolls optimiert. Dr. George Gilbert, der Entwickler von indieVelo, legt großen Wert auf Benutzerfreundlichkeit und dass die Software einfach ohne Probleme läuft.

Das virtuelle Schalten war auf indieVelo schon verfügbar, bevor Zwift dieses Feature veröffentlichte. Im Gegensatz zu Zwift, ist man auf indieVelo jedoch nicht auf einen bestimmten Trainer angewiesen. Das virtuelle Schalten funktioniert mit jedem Rollentrainer. Geschaltet wird mit den Tasten + und -. Einige User haben sich dazu schon Schalter am Lenker montiert, die die Belegung der Tasten ermöglichen. Nun legt man einfach + und – auf die jeweiligen Tasten und kann dann damit rauf- bzw. runterschalten. Einfach und simpel und auch hier funktioniert es einfach. Alternativ lassen sich neben der Tastatur auch Xbox- oder Playstation-Controller verwenden.

Streamer können jetzt optional die Live-Daten abgreifen und individuell darstellen. Dazu werden die Daten in Echtzeit in sogenannte JSON-Dateien gespielt, die dann, entsprechendes Know-How vorausgesetzt, ausgelesen werden können. Teammanager können darüber hinaus die eingebaute DS- Funktion nutzen und die eigenen Teammitglieder in Rennen unterstützen.

Eine weitere nennenswerte Neuerung ist die zusätzlichen Information, die man bei Workouts angezeigt bekommt. Es werden jetzt die Durchschnittswerte von Puls, Leistung und Kadenz im jeweiligen Trainingsabschnitt angezeigt. Natürlich ist auch diese Ansicht in den Optionen einstellbar und kann auf Wunsch wie die anderen Datenfelder auch deaktiviert werden.

Auf indieVelo sind jetzt auch Rennen mit einem neutralen Start möglich, so dass die Fahrer nach dem Start erstmal ein vorgegebenes Tempo fahren müssen, bevor das Rennen dann richtig freigegeben wird. Nach diesem Prinzip funktionieren auch die Keirin-Rennen, die ebenfalls verfügbar sind. Dabei handelt es sich um eine aus Japan stammende Variante des Sprints; sie wird auch als „Kampfsprint“ bezeichnet.

Eine tolle neue Funktion ist die Synchronisation der Trainingseinheiten mit TrainingPeaks und/oder Intervals.icu. Wer mit einer dieser Plattformen seine Trainingswochen vorplant und die Workouts in den dortigen Kalender speichert, bekommt dann bei der Anmeldung auf indieVelo das anstehende Workout automatisch zur Verfügung gestellt. Dann heißt es nur noch klicken und fahren.

Von Anfang an hatten alle User die Möglichkeit selbst Rennen anzulegen und zu fahren. Andere User können sich ebenfalls zu diesen Rennen einschreiben, die restlichen Slots werden durch Bots aufgefüllt, so dass immer eine große Anzahl an Teilnehmern gewährleistet war. Auch das Anlegen von Rides ist möglich. Interessant ist hier das Verhalten der Bots. Diese orientieren sich nämlich am Ride-Leader, ohne aber direkt an ihm zu kleben. Vielmehr sind sie bemüht kleine Lücken zuzufahren ohne dabei das Fahrerfeld zu sprengen. Sollte der Ride-Leader aus irgendwelchen Gründen das Tempo verlangsamen oder gar stehen bleiben, warten die Bots geduldig bis es weiter geht. Ganz neu ist jetzt die Möglichkeit Gruppenworkouts anzulegen. Dabei wird ein Event erstellt und ein Workout vom Leader ausgewählt. Jeder, der jetzt an diesem Gruppenworkout teilnimmt, fährt automatisch ohne weiteres Zutun dieses Workout. Bei dieser Gelegenheit wurde eine Ordnerstruktur eingeführt, die die Übersichtlichkeit über die vielen (1000+) Workouts deutlich verbessert hat.

indieVelo wurde von Anfang an konzipiert, um fairen e-Sport zu gewährlisten. Dazu laufen schon während dem Rennen verschiedenen Kontrollen der Fahrerleistungen auf dem Server. Bisher hatten diese Kontrollen noch keine Auswirkung auf die Fahrer. Das änderte sich jetzt mit dem letzten Update vom 13.11.23!

Sollte bei den Kontrollen ein Fahrer auffallen, wird er direkt im Rennen disqualifiziert und er kann somit das Rennen für die anderen Fahrer nicht mehr (negativ) beeinflussen. In den Ergebnislisten wird er derzeit noch mit DNF (Did Not Finish) geführt. Die genaue Funktionsweise der Kontrollroutinen wird aus gutem Grund nicht veröffentlicht. Man kann aber davon ausgehen, dass „Sticky Watts“, „Microbursting“ oder „Sprint and Coast“ Techniken erkannt werden. Ebenso findet ein Abgleich der Puls und Wattwerte statt. indieVelo kennt von jedem Fahrer die individuelle Leistungskurve und gleicht diese ständig ab. Unrealistische (große) Ausschläge nach oben führen dann ebenfalls zur Disqualifikation.

Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick in die nahe Zukunft. Derzeit wird mit der Community an Möglichkeiten gearbeitet, die es Rennorganisatoren ermöglicht, für ihre Rennen verschiedene Voraussetzungen festzulegen. Schon jetzt gibt es dazu einzelne Parameter, die beim Erstellen eines Events gesetzt werden können. Vom Pulsgurt bis zum Dualrecording, welches bei indieVelo von „Haus aus“ eingebaut ist. Absicht ist eine Klasseneinteilung der Rennen unabhängig von den Leistungsklassen der Rennteilnehmer.

Die Community ist das große Plus von indieVelo. Dr. George Gilbert versteht es die Community in seine Überlegungen einzubinden und es gibt dazu einen regen Austausch auf dem Discord Server (https://discord.gg/tnZNKHyvRQ). Wer selbst indieVelo ausprobieren möchte, findet hier die Software: https://indievelo.com/downloads/ und kann sich hier kostenlos anmelden:  https://indievelo.com/sign-up/

Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit dem Founders Club gegen eine Gebühr beizutreten: https://indievelo.com/checkouts/indievelo-founder/

Mitglieder des Founders Club unterstützen das Projekt und helfen mit ihren Beiträgen die laufenden Kosten zu decken. Im Gegenzug bekommen sie Zugriff auf einen exklusiven Bereich auf dem Discord Server und sie können selbst ein Team anlegen und administrieren. Dazu gehört auch die Möglichkeit ein eigenes Trikotdesign im Spiel zu realisieren.